Die Kommunikation zwischen Computern im Internet wird insbesondere dadurch möglich, dass Informationen gezielt von einem Rechner zum anderen geschickt werden können. Dazu ist eine eindeutige und widerspruchsfreie Adressierung aller teilnehmenden Rechner nötig.
In der Praxis erfolgt dies dadurch, dass jedem Rechner eine individuelle Nummer, eine sogenannte IP-Nummer, zugeordnet wird, welche diesen Rechner unverwechselbar macht. IPs bestehen aus vier Zahlenblöcken, die jeweils Werte zwischen 0 und 255 annehmen können: 217.110.240.68 (fiktives Beispiel).
Zahlen sind schwer zu behalten, daher wurde schon früh ein System entwickelt, das diese Zahlenreihen in leichter behaltbare alphanumerische Zeichenfolgen, sogenannte Mnemonics (Gedächtnishilfen) übersetzt. Heute übernimmt das Domain Name System (DNS) und die daran beteiligten Nameserver diese Aufgabe.
Am Beispiel des Internet Intern Servers bedeutet dies:
http://207.221.130.226 wird zu http://www.intern.de
Domainnamen liest man am besten von hinten nach vorne: Die letzten Buchstaben eines Namens geben an, ob eine Adresse kommerziell (.com) ist, zu einer internationalen Organisation (.int) gehört, ob sich der Betreiber zu einer bestimmten Nationalität bekennt (z.B. .de für Deutschland). Man nennt diese Domains auch Top Level Domains (TLD). Die davorstehenden Zeichen nennt man Second Level Domainname bzw. einfach nur Domainname. Alle Zeichen, die davor stehen, die sogenannten Subdomains, werden vom Systemadministrator des jeweiligen Rechners vergeben.
Die vom International Network Center (InterNIC) verwalteten "generic" TLDs (.com, .org, .net) können von jedermann weltweit online beantragt werden (ca.100 Dollar für 2 Jahre). Dies gilt auch für die TLDs .edu und .gov. Die TLD .gov (government) ist allerdings US-amerikanischen Regierungsstellen vorbehalten. Entgegen anderen Darstellungen können .edu-Adressen auch an nicht-amerikanische Bildungseinrichtungen vergeben werden. Auch wenn deutsche Schulen, Hochschulen, Bibliotheken und Museen diese TLD benutzen könnten: Es existieren derzeit (13.01.97) nur drei Einträge deutscher Einrichtungen.
In Deutschland übernimmt diese Aufgabe das Deutsche Network Information Center (DeNIC, Karlsruhe). Das DeNIC verwaltet alle also Internet-Adressen, die mit .de enden. "Verwaltung" bedeutet in diesem Zusammenhang, daß das DeNIC alleine dazu befugt ist, Second Level Domainnamen im Adreßbereich .de zu vergeben. Das DeNIC achtet darauf, daß keine Domainnamen unterhalb von .de doppelt vergeben werden.
Wer also seinen Rechner etwa www.firmenname.de nennen will, muß sich an das DeNIC wenden oder einfach einen Provider mit dieser Aufgabe betreuen. Die von den Providern für diesen Service verlangten Preise sind höchst unterschiedlich.
Auch in anderen Ländern findet man nationale Network Information Center (NIC). Eine aktuelle Liste aller existierenden NICs findet man hier. Diese Liste ist sehr hilfreich, wie ein Beispiel zeigen kann: Will man etwa wissen, wem die die Domain irgendwas.ch gehört, so muß man das Schweizer Network Information Center (.ch) konsultieren. Dort kann man mit einem Whois überprüfen, wer Eigentümer dieser Domain ist.
Das DeNIC verfügt ebenfalls über eine Whois-Abfragemöglichkeit. Man kann sich dort aber auch erkundigen welche Domainnamen nur reserviert bzw. bereits konnektiert sind. Natürlich erhält man in beiden Fällen nur Auskunft über Domainnamen unterhalb von .de. Eine weitere sehr interessante Hilfe bieten die früher Kobold.Com genannten Seiten. Hier erfährt man, welche Domains (.de) neu beantragt wurden und welche gelöscht wurden.
Wer sich für den Eigentümer einer "generic TLD" (.com, .org, .net, .gov, .edu) interessiert, muß sich beim Whois-Server des InterNIC informieren. Für diese Domainnamen gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten. Imperative! z. B. kann angeben, in welchem Monat welche Domains beantragt wurden, wieviele .com-Adressen von Deutschen beantragt wurden und vieles mehr.
Der Administrator einer registrierten Domain kann selbständig weitere Subdomains vergeben. Diese können etwa so aussehen:
www.einkauf.firmenname.de bzw. www.vertrieb.firmenname.de
oder einfach nur:
einkauf.firmenname.de bzw. vertrieb.firmenname.de
Informationen über solche Subdomains werden vom Administrator im lokalen Nameserver eingegeben. Dieser stellt diese Information für Anfragen aus dem Netz zur Verfügung.
In der Praxis funktioniert dies dann so: Will ein Rechner (Resolver) in den USA eine solche Subdomain unterhalb von .de erreichen, so wird er eine "Anfrage" an den Nameserver seines Providers stellen. Im Idealfall verfügt dieser schon über die entsprechenden Informationen: Etwa weil ein anderer Kunde des Providers die gleiche Site zuvor schon einmal besucht hat. Dann wurden nämlich bei dieser Gelegenheit die notwendigen Informationen gespeichert. Daten dieser Art werden erst nach einiger Zeit wieder gelöscht. Im ungünstigsten Fall wird diese Anfrage auf ihrem weiteren Weg an den Rootserver des DeNIC gelangen. Dieser wird dann die Anfrage an den entsprechenden untergeordneten Nameserver der gewünschten SLD weiterreichen.
Ebenso wie in dem geschilderten Beispiel des deutschen DeNIC verfügen auch die meisten anderen Länder der Erde über eigene TLDs: Frankreich .fr, Großbritannien .uk, Irland .ie etc. Aber nicht jedes Land verfügt über ein eigenes Network Information Center. Alle nationalen TLDs bestehen entsprechend der ISO 3166 aus jeweils zwei Buchstaben. Auch die USA verfügt über eine eigene TLD: .us.
Allerdings blieb diese TLD bisher weitgehend ungenutzt: Noch heute sind insgesamt weniger Second Level Domainnamen unterhalb der TLD .us vergeben, als unter der TLD .de. Und viele dieser Domainnamen sind zwar registriert, werden aber nicht eingesetzt. Dies hat vermutlich folgenden Grund: Die Verwaltung der TLD .us wurde von der Universität von Südkalifornien bzw. dem dort angesiedelten Information Sciences Institute (ISI) übernommen.
Dort wurde ein spezielles System zur Adreßvergabe entwickelt. Nach diesem Verfahren hätte die WWW-Präsenz eines fiktiven Unternehmens (XY, Inc.) in Miami, Florida folgende Adresse: http://www.xy.miami.fl.us
Neben dem Firmennamen müßte also auch der Bundesstaat und sogar der Unternehmenssitz genannt werden. Offenbar war den amerikanischen Firmen dieses ausgeklügelte System zu kompliziert bzw. führte zu schwer behaltbaren Adressen. Viele Firmen haben daher zwar auch eine Adresse unterhalb von .us reserviert, nutzen aber die wesentlich komfortablere Adresse unterhalb der TLD .com. Diese TLD erlaubt eine flachere Hierarchie: SLDs lauten hier einfach firmenname.com.
Die TLD .com wird ebenso wie die TLD .gov, .org, .edu, und .net vom InterNIC verwaltet. Diese TLDs wurden 1994 vom Leiter der Internet Assigned Numbers Authority (IANA), Jon Postel, in einem Request for Comments (RFC 1591) vorgeschlagen und auch übernommen. Diese Domains, die keinem Land zugeordnet werden, sondern vielmehr Ausdruck des Tätigkeitsfeldes der dahinterstehenden Organisation sind, werden auch internationale bzw. generische TLDs (gTLD) genannt. Die Zahl der gTLDs ist begrenzt. Neben den nationalen TLDs nach ISO 3166 und den zuvor genannten InterNIC-Domains stehen nur noch die TLDs .mil und .int in Gebrauch. Die TLD .int wird übrigens ebenfalls vom ISI verwaltet.
In einem sehr frühen RFC (RFC 920) wurde auch die Möglichkeit genannt, daß sogenannte "multiorganizations" eigene TLDs etablieren können. Von dieser Möglichkeit hat bisher nur die NATO Gebrauch gemacht (.nato). Eingesetzt wurde diese TLD bisher aber noch nie.
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